Rookie-Zone

Hallo Zweiradenthusiasten und Kurvensucher,

willkommen in der Rookie-Zone von Dannhoff Motorsport! Die Rennstrecke ist noch nicht Dein zweites Zuhause geworden? Du hast vielleicht schon viel gehört und möchtest selbst herausfinden, ob Dir Kollegen, Fachblätter und sonstige Quellen schon alles berichtet haben, was für Dich als Rennstreckenneuling wichtig ist? Wie auch immer, Du wirst Deine Gründe haben, die Dich in die Rookie-Zone bei Dannhoff Motorsport geführt haben.

Ich nehme regelmäßig an Veranstaltungen bei Dannhoff Motorsport teil, und mein erstes Renntraining liegt schon einige Jahre zurück. Deswegen habe ich mal versucht, mich wieder in die Lage eines Rennstreckenneulings zu versetzen, in meinen Erinnerungen gekramt und für Dich ganz ausführlich das zusammengeschrieben, was ich vor meinem eigenen ersten Renntraining wohl selbst gern gewusst hätte. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass Du Dein Einsteigertraining mit Instruktor buchst, ist einfach besser. Alles, was Du wissen möchtest, ist also nur noch einen Klick entfernt. Ich wünsche Dir viel Spaß bei den folgenden Themen:

Erfahrungen und Erinnerungen – Meine ersten Schritte

Unter Meine ersten Schritte beschreibe ich meine eigenen Erfahrungen, die ich vor einigen Jahren als Einsteiger gesammelt habe. Du erhältst Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Was ist eigentlich ein Rennstreckentraining?
  • Mein erstes Renntraining
  • Das erste Mal
  • Vergleichsfahrten? Vom Einsteigertraining zum ersten Sprint…

Dein erstes Rennstreckentraining bei Dannhoff Motorsport

Unter Dein erstes Rennstreckentraining bei Dannhoff Motorsport erfährst Du alles zu folgenden Fragen und Themen:

  • Wer darf mitmachen? Was muss ich können? Was muss meine Maschine können?
  • Termine und Buchung, Haftungsbedingungen, wichtige Zusatzinformationen und die  AGB (als PDF zum Download unter dem Punkt „Wissenswelt“ zu finden)
  • Unfallversicherung?
  • Angebot an den Strecken und Ablauf der Veranstaltungen
  • Maschine und Mensch vorbereiten
  • Checkliste: Was muss und was kann ich mitnehmen?
  • Anreise
  • Ankunft
  • Fahrerlagerleben
  • Trainingsablauf
  • Abreise und Nachbereitung

Erfahrungen und Erinnerungen – Meine ersten Schritte – Kurzgeschichten v. Jan L.

Was ist eigentlich ein Rennstreckentraining?

Bei einem Rennstreckentraining oder Renntraining kann jedermann sein Fahrzeug über eine Rennstrecke bewegen oder auch prügeln, ohne eine Rennlizenz haben zu müssen. Jeder nach seinen Fähigkeiten und Ansprüchen, vom Rennstreckenneuling bis zum erfahrenen Racer. Renntrainings werden weltweit von vielen Veranstaltern für Motorräder oder auch Autos mit und ohne Vergleichsfahrten zu unterschiedlichsten Konditionen angeboten. So weit so gut, aber was geht mich das an? 

Nun ja, moderne Motorräder und Straßenverkehr, das passt nur zum Teil zusammen. Wer einen Supersportler oder einen sportlichen Tourer durch den Geltungsbereich der StVo bewegt, weiß genau, was ich meine. Fährst Du Dich nicht auch viel zu oft entweder so, dass Dein Mopped sich langweilt oder so, dass Du mit einem Bein im Knast und mit dem anderen im Grab stehst? Mir ging es jedenfalls auch nach 10 Jahren Abstinenz vom Motorradfahren sehr schnell wieder so, und es war da immer der Gedanke, dass mein Bike viel mehr verträgt und auch will, als ich ihm auf der Landstraße abverlangen kann. 

Ein Renntraining bietet hier die ideale Möglichkeit, auf einer voll abgesicherten Strecke das zu erfahren, was Fahrer und Maschine schon können und was sie sich gemeinsam an Fahrspaß erarbeiten können. Keine Geschwindigkeitsbegrenzung, kein Dreck in unübersichtlichen Kurven, keine Leitplanken, keine Mähdrescher oder Sonntagsfahrer, die sich plötzlich vor einem auftürmen, keine Bäume, Häuser, Pferde, Kühe, Hirsche, Pumas die im Weg rumstehen oder die berüchtigten südholsteinischen Krokodile, die in Straßengräben lauern. Stattdessen gibt es volle Sicherung durch Streckenposten, genügend Fahrzeit, um die Strecke wirklich kennenzulernen und alles, was man braucht, wenn mal was schief geht. Rennstrecke, das heißt Freude am schneller werden und entspanntes Grinsen beim später bremsen. Auf der Landstraße hasst man Dich, auf der Rennstrecke bist Du willkommen.

Mein erstes Renntraining

1997 war’s, endlich 30, Ausbildungen und einige schwarze Löcher endlich hinter mir, die Arbeit wirft sogar ein wenig Kleingeld ab. Endlich, nach 10 Jahren wieder Motorrad fahren, eine YZF musste es sein. Und dann war da halt ganz schnell das Gefühl, dass meine Maschine viel mehr wollte als das, was auf den Landstraßenausfahrten und Autobahnhatzen (wie langweilig) möglich war. 

In einem unserer zahllosen Benzingespräche, die jeden Donnerstag im, aber nee, das interessiert Dich nun wirklich nicht, also da murmelte mein Kumpel nach eingehendem Studium der Fachpresse dann so etwas wie „…man kann da ja auch mal so auf Rennstrecke …“. Gesagt, getan. Einfach mal einen sympathischen Veranstalter rausgesucht und eine Strecke gebucht, die nicht so weit weg ist, den legendären Heidbergring bei Geesthacht. 

Nach einigen Wochen Wartezeit haben wir uns dann einfach auf die Mopeds gesetzt und standen pünktlich an der Strecke. Spiegel und Nummernschild abbauen, Blinker abkleben, Startnummern drauf, kurze Instruktoreinführung und erst mal los. Ich muss gestehen, dass ich trotz aller Lust am Gasgriffdrehen eher zu den ängstlichen Zeitgenossen gehöre. Trotzdem erinnere ich mich, dass ich vor lauter Aufregung gleich in der ersten Runde fast die Kurve nicht gekriegt hätte, schwitz. Also erst mal langsam angehen lassen und dem Instruktor vielleicht doch noch mal zuhören. Die 900 m Streckenlänge waren dann relativ schnell erkundet. Toll, mal nur auf’s Fahren konzentrieren, Gasgeben und Bremsen nach Herzenslust, einfach mal die Kräfte der nüchternen Fahrphysik spüren, und nicht zuletzt die Entdeckung des persönlichen Popometer feiern. So langsam kamen wir ins Rollen. Stand nur noch die Frage im Raum, wieso dieser olle Instruktor mit seinem alten Töfftöff immer außen an mir vorbei fährt? Gut, dass es noch einen zweiten Tag zum Üben gab.

 

Der zweite Tag kam und ging viel zu schnell. Was blieb, war das gute Gefühl. Ich war nicht mehr derselbe Fahrer wie vorher, einfach besser und souveräner. Gut, so wie bei den Heizern, bei denen in jeder Kurve alles vom Knie bis zum Auspuff am Boden schliff, so lief es noch nicht, aber die hatten ja auch einige Trainings mehr auf dem Buckel, das war klar…, ja mehr Trainings… da war plötzlich dieser Hunger auf mehr ….siehe „Das wirklich erste Mal“.

Das wirklich erste Mal

oder

Vom Einsteigertraining zum ersten Sprint

Pfingsten 1998 – Oschersleben. Erwähnte ich, dass ich eigentlich zu den eher ängstlichen Zeitgenossen zähle? Gut, den Heidbergring hatte ich einigermaßen gemeistert, ist ja vielleicht auch nicht das ultimative Mekka des Motorsports. So stand ich also mit einem leichten Respektdefizit am ersten Morgen der dreitägigen Veranstaltung an der Boxenmauer mit bestem Blick auf die Start-/Zielgerade. Die erste morgendliche Ducati dröhnt vorbei, gefolgt von 2 weiteren Ducs und 3 Japankrawallvierzylindern im Formationsflug. Schluck. Wollen die denn vor Ende Start/Ziel gar nicht bremsen? Gedanken an Flucht: „Nee, die sind doch voll bekloppt, da kann ich doch nicht raus und mitmachen…nützt nix, nun bin ich hier und nun wird auch gefahren.“ 

Naja, der erste Turn war natürlich noch nicht so doll, wusste ja bisher nur, in welche Richtung es geht und nicht, wann mich wo welche Kurven erwarten. Eines wurde aber schnell klar. Wer schneller ist, der fährt halt einfach vorbei. Solange ich nicht kreuz und quer fahre, sondern mich einfach an die normale Linie halte und meinen Stiefel runterfahre, bin ich für die Schnelleren berechenbar und kann einfach überholt werden. So kann ich mich einfach auf’s Üben konzentrieren. 

Mit jeder Runde wurde der Kurs vertrauter. Zeit also, die Unterarme und Hände mal etwas entspannter zu halten. Oschersleben hat diese endlos langen Kurven, da hat man viel Gelegenheit, sich langsam an etwas mehr Schräglage heranzutasten, den gewissen Druck am Lenker in der Hand zu erfahren und in der Kurve den Druck zwischen Hintern und Sitz zu erspüren. 

Das Vertrauen zu Maschine, Bereifung und mir selbst wuchs langsam aber stetig, und pünktlich zum Zeittraining am zweiten Tag der Veranstaltung konnte ich erste leichte Bodenberührungen meiner Knieschleifer spüren – das erste Mal… Klar, ich weiß, dass ich seinerzeit problemlos auch ohne Hanging-Off sogar mit viel mehr Geschwindigkeit durch die Kurven gekommen wäre. Aber diese gewisse Aufregung und gleichzeitig dieses eigentümliche Gefühl von Kontrolle, das stellt sich nur ein, wenn das Knie am Boden schleift. Da kann man den Hintern auch mal ein wenig weiter raushängen als eigentlich nötig. 

Nachmittags dann der Sprint über 10 Runden. Ankommen und, wenn’s irgendwie geht, vielleicht nicht als allerletzter, das war die klare Zielvorgabe. Ich weiß nicht, wie oft ich vorher noch auf’s Klo gerannt bin, aber irgendwie habe ich den Weg in die letzte Reihe der Startaufstellung dann doch gefunden. So aufgeregt, dass ich meinte so langsam aber sicher mal ohnmächtig werden zu müssen, ach nein, erst mal die Aufwärmrunde, noch mal den Kurs abfahren, Reifen ein wenig auf Temperatur und dann Ampel rot. Ich muss gestehen, dass ich selbst jetzt beim Schreiben leicht schwitzige Finger kriege und der Puls so einiges über Ruhepuls bubbert. Wo war ich? Ach ja, Ampel rot, nee Ampel aus, die fahren ja alle schon, nun aber los. Spätestens ab diesem Zeitpunkt bestand das gesamte Universum für die nächsten 10 Runden nur noch aus Fahren. Geil, endlich mal wirklich mittendrin statt nur dabei sich in aller Freundschaft mal sportlich mit den anderen messen. Die Zielflagge durfte ich als Drittletzter sehen. Dass ich mir ein Loch ins Knie gefreut habe, habe ich natürlich den anderen gegenüber nicht ganz so offen gezeigt, aber für mich war’s der perfekte Tag. Mehr…!

Dein erstes Rennstreckentraining bei Dannhoff Motorsport

Wer darf mitmachen? Wer soll mitmachen? Was muss ich können? Was muss meine Maschine können?

Zunächst einmal gelten die Teilnahmebedingungen. Die Fähigkeit, ein Motorrad überhaupt zu fahren, gehört auf jeden Fall zu den Grundvoraussetzungen, denn ein Rennstreckentraining ist nun mal keine Fahrschule und auch kein ADAC-Sicherheitstraining. 

Grundsätzlich gilt: nur Mut! Ich habe mir beispielsweise mit einem alten Freund schon mehrmals meine Maschine geteilt, d. h. er ist in der Einsteigergruppe gefahren und ich in meiner sportlichen Gruppe. Beim ersten Mal war er zwar schon über 30, aber die Tinte auf seinem Führerschein war noch nicht mal ganz trocken, die „Pappe“ war noch nicht einmal 30 Tage alt. Was sagt uns das? Wichtiger als jahrzehntelange Fahrerfahrung ist halt, dass Du Lust verspürst, mal ein wenig mehr Gas zu geben, als auf der öffentlichen Straße erlaubt ist. Wenn ich meinem Kumpel also meine Mühle für die ersten Trainings anvertraut habe, dann zeigt das außerdem, dass ich die ersten Renntrainings für relativ ungefährlich halte. Also für Touren auf der Straße hätte ich meine Maschine nicht so einfach hergegeben. Wie gesagt: nur Mut!

Was muss meine Maschine können?

Was Deine Maschine angeht, so gelten auch hier die Teilnahmebedingungen, bzw. Zusatzinformationen sowie die AGB. Supersportler schreien natürlich nach Rennstrecke, das ist klar. Supermoto geht und auch Sporttourer haben sich für die Gewöhnung an die Rennstrecke bewährt. Ob 1000er, Siebeneinhalber, 600er oder was auch immer, voll egal. Im Zweifelsfall einfach vorher fragen. An den vielen Strecken gilt allerdings strikte Phonbegrenzung! Beachte unbedingt die db Angaben! Solltest Du unsicher sein, kontakte uns einfach per E-Mail.

Termine und Buchung, Haftungs- und Teilnahmebedingungen

Die meisten Termine stehen jeweils am Jahresbeginn bereits fest, sie werden langfristig mit den Rennstrecken ausgehandelt. Ist übrigens spaßig, sich im Winter mit Kollegen und Kolleginnen mit dem Terminkalender hinzusetzen und bei ein bis drei Kisten Bier die zu buchenden Termine für die kommende Saison abzusprechen. Im laufe des Jahres kommen aber immer mal kurzfristig attraktive Termine hinzu. Es lohnt sich also, regelmäßig in den Terminkalender zu schauen und natürlich den Newsletter zu bestellen, welcher in Schnitt alle 6-8 Wochen versendet wird. 

Buchen könnt Ihr entweder mit dem PDF Papierformular oder PDF Excel, als Buchungsanfrage. Infos zum Ablauf findest Du in der „Wissenswelt“ => Veranstaltungsablauf. Es gelten immer unsere aktuellen AGB, Haftungsverzicht und die wichtigen Zusatzinformationen.

Unfallversicherung?

Bei Unfallversicherungen gibt es eine Leistungsausschlussklausel für Beteiligung an Fahrtveranstaltungen mit Kraftfahrzeugen, bei denen es auf die Erzielung einer Höchstgeschwindigkeit ankommt. Im Klartext heißt das: Wenn Euch bei einem Renntraining tatsächlich mal was Schwerwiegendes passiert, bezahlt die „normale“ Unfallversicherung auf keinen Fall! Wir empfehlen dringend, eine gesonderte Unfallversicherung abzuschließen, die die im Rahmen eines Motorradrennens entstehenden Unfallrisiken abdeckt.

Maschine und Mensch vorbereiten

Ich weiß, auch wenn’s vielleicht langweilig wird, auch hier gelten die AGB, Zusatzinformationen und Haftungsverzicht, ein klein wenig Ordnung muss sein. Ansonsten gilt für Dich das, was auch im Straßenverkehr gilt, das Gebot der Fahrtüchtigkeit. Darüber hinaus ist eine gute körperliche Verfassung einfach von Vorteil, denn das Fahren auf der Rennstrecke ist Sport. Das heißt aber nicht, dass Fahrer ohne Bäuchlein schon mal von Natur aus 5 Sekunden schneller sind, no way! 

Nach einem rechtzeitigen prüfenden Blick auf Deine Klamotten, ist Deine Maschine dran. Den einwandfreien technischen Zustand setze ich einfach mal voraus, bist ja nicht lebensmüde. Folgendes ist zu beachten: 

  • Blinker und Beleuchtung abbauen bzw. abkleben,
  • auf jeden Fall das Bremslicht abklemmen, sofern es noch durchschimmert, denn das verwirrt nachfolgende Fahrer
  • Nummernschild abbauen
  • Spiegel abbauen. Warum? Der Blick in den Spiegel lenkt von dem ab. Auf der Rennstrecke reicht die Zeit genau dafür, sich nach vorne zu orientieren. Damit ist man voll ausgelastet. Wer von hinten kommt, sieht Dich und überholt gegebenenfalls einfach. Ich gebe zu, dass das für mich zuerst auch ungewohnt war, vielleicht weil es dem widerspricht, was wir in der Fahrschule lernen. Aber Rennstrecke ist nun mal Rennstrecke und an einer Rennverkleidung ist eh kein Spiegel dran.

Wer ganz sicher gehen will, montiert eine Rennverkleidung. Naja, als Einsteiger ist das so eine Frage. Woher weiß man, ob man das dann öfter macht? Andererseits sind die Originalteile sauteuer. Ich weiß natürlich schon heute, dass Du wiederkommst, weil ich schon heute weiß, wie Du Dich nach dem ersten Renntraining fühlst. Insofern ist das also die Frage, ob gleich Nägel mit Köpfen machen oder erst mal schauen. Ich persönlich würde das ruhig angehen lassen, denn das muss schon richtig dumm kommen….im Zweifel ist es erfahrungsgemäß wahrscheinlicher, dass Dir Dein Moped im Fahrerlager umkippt oder vom Hänger fällt, als dass Du Dich in der Einsteigergruppe ablegst. Bei mir hat das auch einige Jahre gedauert, bis ich mich zur Rennverkleidung entschließen konnte.

Verschleißteile checken. Bremsbeläge, Öl, Reifen ok? Frag im Zweifel den Profischrauber Deines Vertrauens und zum Thema Reifen unseren bewährten Reifendienst. Die serienmäßige Bereifung, die auf Supersportlern montiert wird, ist auf jeden Fall für’s erste Renntraining geeignet. Klaro, im Alltagsbetrieb ist die Mitte immer ein wenig mehr benutzt als die Reifenflanken. Nicht zuletzt deswegen ist Rennstrecke ja so geil, denn da freut sich Dein Reifen über artgerechte Benutzung. Allerdings sollte Dein Hinterreifen nicht völlig eckig gefahren sein, denn das kann zu unangenehmen oder gar gefährlichem Kippeln beim Einlenken führen. Ansonsten fährt sich so ein Reifen auf der Rennstrecke wieder richtig schön rund und macht hinterher vor der Eisdiele eine richtig gute Figur ohne lästige Angststreifen. 

Startnummern nicht vergessen. Deine Startnummer wird Dir entweder mit der Nennungsbestätigung, oder vor Ort mitgeteilt. Die Nennungsbestätigung kommt ca. 7 bis 10 Tage vor der Veranstaltung per E-Mail. Nummern gut sichtbar vorn und an den Seiten der Maschine anbringen. Wenn Du keine Nummern zur Hand hast, kannst Du vor Ort bei der Anmeldung welche erwerben.

Checkliste: Was brauche ich vor Ort?

Was man so alles braucht, um zwei oder drei Tage Rennstrecke gut zu verleben, das ist natürlich auch eine sehr persönliche Sache. Es gibt Zeitgenossen, die kommen mit einem kleinen Igluzelt, einem Kanister Benzin, einer Flasche Selter und einigen Müsliriegeln gut über die Runden, für andere wiederum zählt das vollunterkellerte Wohnmobil mit Sauna und Pool plus Dreißigtonner als Werkstattwagen zur Minimalausstattung. Über folgende Punkte solltest Du Dir Gedanken machen: 

  • Benzin
    Wer Spaß an der Kurvenhatz will, der braucht Benzin. Tankstellen gibt es an einigen Rennstrecken vor Ort im Fahrerlager oder um die Ecke „im Dorf“. Betanken per Kanister ist bequem, und man muss sich erst mal keine Gedanken über Tankstellen machen. Wenn Ihr Kanister im Auto mitnehmt, denkt an die gesetzlichen Vorschriften, damit Ihr nicht als potenzielle Autobombe im Knast landet oder sonstige Scherereien mit Polizei oder Zoll kriegt.
  • Durst
    Der Mensch besteht zu 70% aus Wasser, der Rest ist Angst. Damit die Angst in Freude an der Schräglage umgewandelt werden kann, muss der Wasserhaushalt im grünen Bereich gehalten werden. Also, trinken, trinken, trinken: Selter/Wasser, Apfelschorle, vielleicht mal einen einzelnen isotonischen Durstlöscher. Nach Feierabend darf’s zum Benzingespräch auch mal ein hopfenhaltiges Getränk sein, nur nicht die Fahrtüchtigkeit aus den Augen verlieren. Wer „bleifrei“ trinkt, kriegt da keine Probleme.
  • Hunger
    Tagsüber empfiehlt sich leichte Kost. Zwei Happen zu viel zum Frühstück oder Mittag und die nächsten Runden sind echt ätzend, keuch, kneif, drück, ziep. Überfressenes Hanging-Off ist echt ungeil, da spreche ich aus leidvoller Erfahrung, würg. Andererseits braucht man zum Rumrasen Energie. Gar nicht essen ist also auch keine Lösung.
    Abends darf geschlemmt werden. Was unter „Schlemmen“ zu verstehen ist, das ist Ansichtssache. Ich kann mich dunkel erinnern, in Oschersleben mal neidvoll auf meinen Boxennachbarn geblickt zu haben, der sich mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen zum frischen Spargel seine Sauce Hollandaise aufgeschlagen hat. In Raum Assen geht die Legende um, dass es da einige Freunde der Beständigkeit gibt, die Jahr für Jahr bei jedem Training am ersten Abend immer in dieselbe Pizzeria gehen und immer dieselbe Pizza bzw. dasselbe Nudelgericht essen und das zumeist noch am üblichen Tisch. Schneller werden die davon aber nicht. Ob die wohl hungern, wenn der Laden mal abbrennt? Eine andere Legende besagt, dass Schwein schnell macht. daher riecht’s im Fahrerlager abends für gewöhnlich nach Grillfleisch. Also, jedem das seine, wie der alte Lateiner (schon der alte Lateiner fuhr Ducati) sagt.
  • Schlafen
    Im Sinne der Fahrtüchtigkeit ist Schlafen ein Muss. Zelt, Auto, Wohnwagen, Wohnmobil, Hotel, auch hier gibt es viele Möglichkeiten, die sich je nach Datum mehr oder weniger anbieten. Das Übernachten in den Boxen ist zumeist untersagt.
  • Werkzeug
    Die Anzahl der mitgebrachten Werkzeuge steigt im Verlauf der ersten drei bis fünf Trainings steil an. Auch hier ist der persönliche Bedarf sehr individuell. Für’s erste Training brauchst Du eigentlich nicht mehr als Dein Bordwerkzeug. Wenn mal was fehlt, dann hilft in den allermeisten Fällen eine freundliche Anfrage bei erfahrenen Teilnehmern. Die Hilfsbereitschaft ist meiner Erfahrung nach groß. Aber bloß nicht einfach irgendwo in eine Box latschen und einfach so in eine Werkzeugkiste greifen, na ja, ich hoffe, Du weißt was sich gehört, wie im übrigen Leben auch.
  • Ehegatte oder Ehegattin, PartnerIn, Freunde, Verwandtschaft, Fanclub
    Alle Willkommen. Was wäre das Fahrerlagerleben ohne die Interessierten, die einfach mal mitkommen oder regelmäßig dabei sind. Spätestens bei der Langstreckenvergleichsfahrt sind helfende Hände sehr gefragt. Ansonsten haben die Mitgebrachten meist einen guten Blick auf das Geschehen auf der Strecke. So etwas wie Hinterland gibt es an den Veranstaltungsorten natürlich auch. In Zandvoort ist zum Beispiel die Strandpromenade nur siebeneinhalb Minuten Fußmarsch vom Fahrerlager entfernt. Ein Renntraining ist also nicht nur für die Aktiven spannend…
  • Kinder
    Kinder sind eine feine Sache, die dürfen natürlich mit. Denkt aber daran, dass Kinder unter 16 die Boxengasse nicht betreten dürfen und denkt besonders daran, dass Ihr auf Eure Kinder im Fahrerlager besonders gut aufpasst. Das Fahrerlager ist für Kinder leicht unübersichtlich und nur schwer als gefährlich zu erkennen. Es gibt viele Impulse, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Auf der anderen Seite sind da die Teilnehmer, die manchmal ein wenig mit Tunnelblick durch’s Fahrerlager rollen. Es ist halt kein Campingplatz. Vorsicht also.
  • Haustiere
    Haustiere, das besagt schon der Name, gehören nach Hause. Hunde haben nicht nur wenig Spaß am Fahrerlagerleben, sie sind auch nicht erlaubt. Ob Ihr Euren Kanarienvogel unbedingt im Wohnwagen mitnehmen müsst, ist natürlich irgendwo Eure Entscheidung. Ich als Vogel oder Meerschweinchen würde die Zeit des Renntrainings lieber als Gast bei der schönen Nachbarin oder so verbringen…

Anreise

Klar, Du kannst Dich zu nachtschlafender Zeit aufs Moped setzen und zur Rennstrecke fahren. Wenn Du nicht grad um Die Ecke wohnst, bist Du dann aber schon einigermaßen platt, bevor die Veranstaltung überhaupt beginnt. Außerdem ist es einfach nett, die Atmosphäre der leicht gespannten Vorfreude am Anreisetag zu erleben. Je weiter die Anreise, desto eher würde ich empfehlen, die Maschine per Anhänger oder Transporter zur Strecke zu bringen, dann kann man auch ein wenig mehr Gepäck mitnehmen. Das hat sich einfach bewährt. Motorrad fahren willst Du ja schließlich auf der Rennstrecke.

Ankunft und Anmelden

Wie gesagt, ich würde unbedingt die Anreise am Vorabend empfehlen. Wenn Du im Fahrerlager angekommen bist, such Dir ein gemütliches Plätzchen, atme durch und geh erst mal zur Anmeldung. Heidi und Team bauen sich immer an einem Ende der Boxenanlage auf. Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann ist das eine gute Gelegenheit Kontakt zu anderen Teilnehmern aufzunehmen, die werden Dir gern weiterhelfen. Vielleicht möchtest Du Dich aber auch erst häuslich niederlassen, bevor Du zur Anmeldung gehst. 

Bei der Anmeldung erhältst Du Dein Teilnehmerarmband und den Gruppenaufkleber für die Maschine.

Der Zeitplan für die Veranstaltung findest Du auf der Homepage. Bitte ausdrucken und mitnehmen.

Fahrerlagerleben

Box oder nicht Box, die Frage muss jeder für sich entscheiden. Boxen gibt’s bei der Anmeldung. Wenn Du eine haben möchtest, solltest Du Dich mit einigen anderen zusammentun. Wenn Du nur zu zweit oder zu dritt bist, dann such Dir am besten noch ein anderes Grüppchen. Dann wird’s günstiger. Bei mir hat das bisher immer gut geklappt. War sogar immer lustig, mal Gleichgesinnte aus anderen Teilen der Republik kennen zu lernen. Einfach ein wenig rumfragen oder bei Heidi anfragen.

Sanitäre Einrichtungen sind an den Strecken vorhanden, Ausstattung je nach Strecke. Versorgung mit Wasser, Strom, manchmal gar Druckluft hängt auch von der jeweiligen Strecke ab. Strom und Wasser gibt’s eigentlich überall, zum Teil braucht man mal einen Adapter, also vielleicht vorher mal fragen. 

Mit Zeltheringen kann’s an einigen Stecken schwierig werden, und wer im Fahrerlager Löcher im Asphalt hinterlässt, muss mit Ärger und einer hohen Rechnung rechnen. Bisher hat’s aber noch jeder geschafft, seinen Schlafplatz einzurichten. Auch hier gilt, im Zweifel vorher mal fragen.

Tag 1 – keine Hektik, das Training ist lang genug

Guten Morgen. Die Veranstaltung beginnt mit der Fahrerbesprechung. Dafür besteht Teilnahmepflicht. Am besten, Du erscheinst schon in voller Montur, denn normalerweise folgt auf die allgemeine Fahrerbesprechung die gesonderte Besprechung für die Einsteiger. Das ist der Punkt, an dem ich Dich vertrauensvoll in die treusorgenden Hände der Instruktoren übergebe. Die sorgen dafür, dass keine Hektik aufkommt. Das Training ist lang genug. Du kannst Dich also in aller Ruhe Deinem Limit nähern.

Insgesamt gilt: Ich wünsche Dir, dass Du genau so viel Spaß hast wie ich!

Tag 1 – der Abend

Es sollte mich wundern, wenn Du am Abend des ersten Tages nicht feststellst, dass es ein durchaus anstrengender und sehr geiler Tag war, egal ob das Wetter völlig perfekt war. Wetter? Das ist ja auch so ein Thema. Ich besitze seit einigen Jahren einen Satz Regenreifen. Die sind gerade mal angefahren. Es gehört zu den interessanten Nebenerfahrungen der vergangenen Rennstreckenjahre, dass das Wetter in Mitteleuropa besser ist als sein Ruf. Abgesehen davon kommen die straßenzugelassenen Sportreifen erstaunlich gut mit Nässe klar. Insofern ist das keine Katastrophe, wenn’s mal einen Schauer gibt. Oh, ich schweife ab. Wo war ich? Der Abend nach dem ersten Tag. Also wenn Du widererwartend nicht auf Deine Kosten gekommen bist, dann könnte das auch ein wenig Dein eigener Fehler sein. Heidi und ihr Team und insbesondere die Instruktoren haben offene Ohren. Ganz viele Problemchen lassen sich lösen, man muss sie nur vernünftig ansprechen. Meine Erfahrung ist aber sowieso, dass der Abend des ersten Tages Zeit bietet, die Beine auszustrecken und breit zu grinsen. 

Je nach Veranstaltung gibt es am Abend auch ein wenig Programm. Je nach Veranstaltung gibt es Infos zur Fahrwerkseinstellung, die Bilder des Tages (Bilder bestellen nicht vergessen, Dein Fotoalbum will sie unbedingt!) strahlen irgendwo aus dem Beamer, oder es ist Zeit für Siegerehrung und ein wenig Abfeiern.

Tag 2 (aua, diese Schmerzen)

Jaja, Rennstrecke ist Sport. Wenn Du das am Morgen des zweiten Tages nicht ein wenig spürst, dann bist Du wirklich gut durchtrainiert. Wie auch immer, sortiere Deine Knochen langsam, und lass es auf den ersten Runden ruhig angehen. Man kann meist nicht sofort da weitermachen, wo man gestern aufgehört hat. Davon abgesehen gilt für Tag 2 einfach fahren und grinsen. 

….manchmal gibt es noch Tag 3: noch mehr fahren und noch mehr grinsen.

Abreise und Nachbereitung

Schade. Irgendwann ist Schluss. Lass keinen Müll im Fahrerlager rumliegen, besonders keine Altreifen. Altreifen nimmt unser Reifendienst an. Altreifen in den Mülltonnen, das gibt mordsmäßig Ärger mit der Rennstrecke. Da müssen wir diszipliniert sein, sonst kostet das irgendwann jeden eine Entsorgungspauschale. Nun heißt es also, alles wieder einpacken, verabschieden und ab Richtung Heimat. Spät wird es sowieso, da kommt es auf eine Stunde mehr oder weniger auch nicht mehr an. Vielleicht findest Du Dich auf dem Weg mit den Kollegen noch irgendwo zum Essen ein. 

Es erfordert übrigens ein wenig Disziplin und Umsicht, sich wieder an den normalen Straßenverkehr zu gewöhnen. Denk also daran, dass es auf der Ortsumgehung weder Streckenposten noch Kiesbetten gibt. Dafür gibt’s wieder Gegenverkehr und den ganzen Quatsch, der einem das Fahren auf öffentlichen Straßen verleidet. Pass auch ein wenig mit Deinen Reifen auf. Sollte sich da so ein bunt schillernder Belag gebildet haben, dann muss der vorsichtig wieder heruntergefahren werden. Beim Gasgeben in der Kurve kann’s sonst mal überraschend auf die Nase gehen. Umsicht ist also angesagt, Du bist nicht mehr auf dem Ring. 

Ja, und dann kommt der Tag danach. Du wirst wahrscheinlich feststellen, dass Deine Umwelt nur noch aus Frühbremsern besteht. Ob im Büro, in der Werkstatt oder im OP, überall Frühbremser. Wer nicht dabei war, versteht Dich nicht und vielleicht wirst Du das Gefühl haben, ganz lange weg gewesen zu sein. Ich selbst muss immer fürchterlich lange nachdenken, bis mir am „Tag danach“ Passwörter und Telefonnummern wieder einfallen. Der Weg zurück in den Alltag fällt also etwas schwer. Vergiss nicht, Dich in Heidis Gästebuch zu verewigen. Heidi freut sich über freundliche Einträge. Es ist übrigens hilfreich, noch mal mit dem einen oder andere Teilnehmer zu telefonieren, um Erfahrungen auszutauschen. Das ist dann auch spätestens die Gelegenheit, sich Gedanken über die nächste Veranstaltung zu machen……

Bis bald!